Als am 22. Februar 2011 um 12:51 Uhr Ortszeit ein Erdbeben während der geschäftigsten Zeit die zweitgrößte Stadt des Landes trifft, ahnen viele Leute noch nicht, was das bedeuten mag. Zwar wurde das Beben von der staatlichen Erdbebenwarte GeoNet seismologisch als Nachbeben des Darfield-Erdbebens eingestuft, doch war die Intensität und seine Zerstörungskraft stärker als die des Bebens im September. Das Epizentrum lag näher an der Stadt Christchurch und das Hypozentrum mit nur 5 km Tiefe dichter unter der Oberfläche.
185 Personen sterben. Die Innenstadt von Christchurch wird nahezu ausgelöscht. 10.000 Wohnhäuser müssen abgerissen, 100.000 weitere umfangreich repariert werden. Innerhalb von knapp zwei Wochen nach dem Beben verlassen bis zu 70.000 Menschen die Stadt, die damit zunächst rund 1/5 ihrer Bevölkerung verlor.
Dies sind alles Fakten, die uns vor unserem Besuch in Christchurch bekannt waren. Wenn man dann aber knapp 5 Jahre nach dem Beben hier ankommt, wird einem schlagartig bewusst, wie hart es Christchurch und seine Einwohner wirklich getroffen hat. Im CBD, dem Stadtkern mussten die meisten Häuser komplett abgerissen werden. Hier und da versucht man mit aufgestapelten Containern die ein oder andere Fassade zu retten. Zwischendrin ragen die ersten Neubauprojekte aus dem staubigen Untergrund.
Und obwohl es hier im Zentrum so gut wie nichts mehr gibt, ist es bei weitem nicht ausgestorben. Überall wird neues Leben gesät. Neben dem wohl bekannteste Projekt, der Re:START Container Mall, gibt es überall kleine Restaurants oder Cafes – untergebracht in notdürftig errichteten Lagerhallen, bunten Containern, Ruinen oder ersten Neubauten. Chch wie man Christchurch hier nennt, kämpft sich zurück in die Normalität. Bis dahin ist es zwar noch ein weiter Weg, aber auf uns wirkt diese Stadt alles andere als geschlagen. Re:START heißt die Devise. Wieder von vorne anfangen. Aufbruch. Und das dürfte wohl in dieser Form einmalig sein.
schön zu sehen, dass sich in Christchurch langsam etwas tut – wir waren Anfang 2013 dort und da stand bis auf das Containerdorf noch recht wenig…
Ach das treibt einem ja fast die Tränen ins Gesicht… vor 5 Jahren waren wir zu Beginn unseres NZ-Roadtrips fast täglich an der Kathedrale in Christchurch und haben dort den Straßenkünstlern zugeschaut und unser Jetlag kuriert… Einige Wochen später krachte es dann, wir waren gerade nach Picton gekommen und sahen die ersten Fernsehbilder aus Christchurch in einem Laden dort… hatte gehofft, dass es inzwischen schon besser aussehen würde… wird aber wohl noch viele Jahre dauern, bis sich die Stadt davon erholt hat.
Wir waren gerade in Christchurch. Es stehen zwar immer noch viele Ruinen, aber mittlerweile sind auch schon die ersten Neubauten fertig und Baustellen gibt es an jeder Straßenecke. Was in dieser Stadt gerade abgeht ist wirklich sehr spannend. Für Architekturbegeisterte ein absolutes Muss!